Der Deckungsbeitrag im Hotel

Gewinne sichern mit kluger Kalkulation
Erfahre, wie du mit der Deckungsbeitragsrechnung im Hotel Gewinne maximierst. Inklusive Anleitung zur Berechnung, Tipps zur Preisstrategie & RevPAR-Analyse.
Warum der Deckungsbeitrag im Hotel entscheidend ist
Langfristig wirst du als Hotelier nur erfolgreich sein, wenn du deine Preise so kalkulierst, dass sie alle Kosten decken und Gewinn erwirtschaften. Die einfache Aufschlagskalkulation hat ausgedient. In der heutigen Zeit ist die Deckungsbeitragsrechnung (DBR) ein unverzichtbares Instrument im Hotel-Controlling.
Was ist der Deckungsbeitrag (DB)?
Der Deckungsbeitrag ist der Betrag, der vom Umsatz übrig bleibt, nachdem die variablen Kosten abgezogen wurden. Er zeigt dir, ob ein Produkt oder eine Leistung überhaupt dazu beiträgt, deine Fixkosten zu decken.
Formel: Deckungsbeitrag = Umsatz − Variable Kosten
Wenn der Deckungsbeitrag höher als die Fixkosten ist, erzielst du Gewinn. Ist er niedriger, machst du Verlust.
Warum du die Aufschlagskalkulation überdenken solltest
Die klassische Kalkulation über den Kalkulationsfaktor ist heute oft unrealistisch:
– Sie vernachlässigt steigende Personalkosten.
– Sie ignoriert, was der Marktpreis wirklich hergibt.
– Sie führt zu falschen Entscheidungen durch starre Prozentvorgaben.
Fazit: Nur wer den Deckungsbeitrag kennt, kann fundierte unternehmerische Entscheidungen treffen.
Deckungsbeitragsrechnung in der Hotellerie
Nachstehend eine Berechnung des Deckungsbeitrages als Beispiel

In meinem Beispiel konnte der Hotelier mit einer 70,74%igen Zimmerauslastung die gesamten Kosten decken und einen erheblichen Gewinn erzielen. Eine geringere Auslastung hätte einen negativen Einfluss auf den Gewinn.
Aus welchen Posten setzen sich die variablen und fixen Kosten zusammen und was gilt es dabei zu beachten?
Variable Kosten pro Zimmer können zum Beispiel sein:
– Wareneinsatz (Getränke, Snacks, Minibar)
– Reinigungsmaterial & -personal (intern oder extern)
– Wäschekosten (oder Mietkosten bei Leihwäsche)
– Energiekosten für Zimmer (anteilig)
– Provisionen für Buchungsplattformen
– Kreditkartengebühren, TV-Gebühren
Fixe Kosten sind zum Beispiel:
– Miete/Pacht, Steuern, Versicherungen
– Gehalt von Festangestellten
– Buchhaltungs- und Softwarekosten
– Marketing und Mitgliedschaften
Tipp: Teile die Summe deiner Fixkosten durch die effektiv belegten Zimmer pro Jahr, nicht durch die verfügbaren.
Der Umsatz pro Zimmer ist entscheidend – nicht nur die Belegung
Darum gibt es im Hotel Controlling die Kennzahl RevPar = Revenue per Available Room (Umsatz pro verfügbarem Zimmer)
RevPAR steht für
Revenue per Available Room = Umsatz pro verfügbarem Zimmer.
RevPAR zeigt dir, wie gut du deine Zimmer zu Geld machst. So berechnest du ihn.
Formel 1: Logisumsatz / verfügbare Zimmer
Formel 2: Auslastung (%) x Durchschnittsrate
Beispiel:
– Hotel A: 100 % Auslastung bei 60 € ➔ RevPAR = 60 €
– Hotel B: 70 % Auslastung bei 120 € ➔ RevPAR = 84 €
Hotel B ist trotz geringerer Auslastung wirtschaftlicher.
IRRTUM: Hohe Auslastung = hoher Gewinn?
Mehr Buchungen bedeuten nicht automatisch mehr Gewinn. Eine niedrige Durchschnittsrate kann trotz Vollauslastung zu einem negativen Deckungsbeitrag führen.
BEACHTE:
– Mehr Gäste = mehr Reinigungs- & Wäschekosten
– Höhere Abnutzung & Personalaufwand
> Lieber weniger Gäste mit hoher Zahlungsbereitschaft als viele Schnäppchen-Bucher.
Break-Even-Point (BEP) im Hotel
Am Break-even-Point deckt dein Betrieb gerade alle Kosten – ohne Gewinn oder Verlust.
BEP-Perspektiven:
– Auslastung (%): Ab welcher Belegung bist du profitabel?
– Mengenbezogen: Wie viele Zimmer brauchst du bei X € Rate?
– Wertbezogen: Welcher Umsatz deckt alle Kosten?
> Ab dem BEP ist jede zusätzliche Buchung reiner Gewinn!
Fazit: Warum sich DBR für dich lohnt
– Du erkennst, welche Angebote sich lohnen.
– Du kalkulierst Zimmerpreise realistisch.
– Du triffst bessere Marketing- & Vertriebsentscheidungen.
– Du sicherst die Zukunft deines Hotels.
Über die Autorin:
Susanne Bruning verfügt über mehr als ein 1/4 Jahrhundert Erfahrung in der Hotellerie & Gastronomie. Als Beraterin und Coachin unterstützt sie Hotels dabei, wirtschaftlich erfolgreich und gleichzeitig gastlich zu bleiben.

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Kontakt: Susanne Bruning Consulting für Privathotels
Telefon: +49 (0) 7721 / 990706 . Mail: info@susannebruning.de
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Expertin für Hotelmanagement
„Ich begleite Privathoteliers die gerade starten oder bereits gestartet sind – mit praktischem Wissen, Struktur und Klarheit.“
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