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Wenn der Weg sich trennt – Führung in schwierigen Momenten

Eine Trennung im Team ist nie einfach – und sie gehört zum Führungsalltag. Wie du mit Haltung, Klarheit und Respekt durch schwierige Gespräche gehst, erfährst du in diesem Artikel.

Schlussmachen ist nicht einfach.
Wie du mit einer Trennung umgehst, sagt mehr über dich aus als das Zusammenkommen. Wenn du als Führungskraft jemandem kündigen musst, spielen deine Haltung, deine persönlichen Werte und deine fachlichen Fähigkeiten eine große Rolle.

Haltung zeigen – auch beim Gehenlassen

Wenn ein Teammitglied gehen möchte, ist es grundsätzlich gut, großzügig und respektvoll zu sein. Besonders bei einer Kündigung solltest du offen bleiben und nicht denken, dass der Mitarbeitende „schuld“ ist. Eine beleidigte Reaktion hilft niemandem weiter. Versuche stattdessen zu verstehen, warum es zur Kündigung kommt – vielleicht kannst du sogar etwas daraus lernen. Manchmal ist es für beide Seiten eine Chance.

Mein Tipp: Frag dich im Stillen: Was hat dieser Mensch für unser Haus geleistet? Meistens gibt es viel mehr Dankbarkeit als Ärger. Und das darf man ruhig auch zeigen.

Dankbarkeit, Perspektivwechsel & Klarheit

Denk darüber nach, was der Mitarbeitende geleistet hat – meistens gibt es viel, wofür du dankbar sein kannst. Versetze dich in seine Lage. Vielleicht braucht er einfach einen neuen Weg, den du ihm nicht bieten kannst. In manchen Unternehmen ist es sogar gelebte Praxis, dass man Talente bewusst weiterziehen lässt – weil woanders bessere Entwicklungschancen warten.

Kommunikation auf Augenhöhe

Ein Kündigungsgespräch verlangt dieselben Fähigkeiten wie jede gute Führungsrolle: Klarheit, gute Kommunikation und Konfliktlösung. Und oft zeigt sich erst bei einem Wiedersehen, wie gut eine Trennung wirklich war.

Wann solltest du dich trennen?

Zum einen, wenn jemand von sich aus geht – idealerweise auf dem Höhepunkt der gemeinsamen Zusammenarbeit. Besonders bei Auszubildenden ist das ein schöner Abschluss: Sie empfehlen dich weiter, sprechen gut über dich und vielleicht kommen sie sogar zurück. Halte sie nicht fest, sondern bleibe in Kontakt.

Zum anderen: Du kannst nicht jedem gerecht werden und das ist okay. Nicht jeder wird dein Lieblingsgast. Und nicht jede*r wird dein Lieblingsteam-Mitglied. Wenn sich Verhaltensweisen ändern – Desinteresse, schlechte Stimmung, Unpünktlichkeit oder Lästern – dann prüfe, was dahintersteckt. Vielleicht hat dein Mitarbeitender innerlich längst gekündigt, traut sich aber nicht, es auszusprechen.

Ein schwieriger Fall und ein Team unter Schock

Wir hatten in einem Hotel eine neue Hausdame. Fachlich stark, sehr beliebt – bei allen. In der Zeit war unser Haus Gastgeber für internationale Fußballmannschaften im Trainingslager. Neben Übernachtung und Verpflegung wurden auch Trikots und Trainingskleidung gewaschen.

Eines Tages fehlte einem der Spieler Geld. Erst wenig, dann kam heraus: Es war nicht weg – es war getauscht. 100-DM-Scheine durch 50er ersetzt, mit der gleichen Anzahl an Scheinen. Das war ungewöhnlich. Wir beobachteten die Abläufe genau und konnten den Verdacht leider nur auf eine Person eingrenzen: unsere Hausdame. Zutritt zu allen Zimmern, alleinverantwortlich, sonst keine Auffälligkeiten.

Wir konnten ihr nichts nachweisen, mussten aber handeln. In der Probezeit erfolgte die sofortige Freistellung. Für das Team war das ein Schock. Als ich die Kolleginnen aus dem Housekeeping informierte, kündigten alle neun spontan ihre Mitarbeit. Sie forderten, die Kündigung zurückzunehmen.

Natürlich konnten wir das nicht. Das wäre Erpressung gewesen. Doch es zeigte, wie tief Loyalität gehen kann und wie wichtig Kommunikation jetzt war.

Haltung zeigen in Krisenmomenten

Am Ende konnte ich das Housekeeping-Team wieder für uns gewinnen. Weitere Diebstähle blieben aus. Wir erstatteten den Gästen den Schaden, unsere Versicherung half. Kurze Zeit später hörten wir: „Hat sie bei euch auch gestohlen?“ – da bleibt dir die Sprache weg.

Konsequenz als Führungsqualität

Ein Team braucht Klarheit. Wenn du als Führungskraft Missstände ignorierst oder inkonsequente Entscheidungen triffst, sendest du falsche Signale. Dann öffnen sich Türen für Mittelmaß, Lästereien oder Machtspiele. Wer dagegen klar kommuniziert, erklärt und handelt, wird vielleicht nicht von allen geliebt – aber respektiert.

Konsequent sein heißt:

  • sagen, was du denkst
  • tun, was du sagst
  • und sein, wofür du stehst

Lies mehr dazu in meinem Buch!

In meinem Buch „Dein Hotel erfolgreich führen“ erfährst du, wie du auch in schwierigen Führungssituationen menschlich bleibst, dein Team stärkst und die richtige Balance zwischen Empathie und Konsequenz findest.

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Und wenn du Fragen hast – schreib mir info@susannebruning.de und ich antworte dir.

Hier bloggt

Susanne Bruning

Expertin für Hotelmanagement

„Ich begleite Privathoteliers die gerade starten oder bereits gestartet sind – mit praktischem Wissen, Struktur und Klarheit.“

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