Wenn Vertrauen verloren geht und du handeln musst.

Sie war sehr beliebt, unheimlich fleißig und von allen geschätzt. Trotzdem musste sie gehen. Was dahintersteckte, hätte ich mir selbst nicht träumen lassen.
Das Telefon klingelte: Zimmer 302
Es war der Trainer, der seine Fußballmannschaft zur Saisonvorbereitung bei uns im Haus hatte. Er sagte nur einen Satz und mir wurde sofort klar: Das hier wird kein normaler Arbeitstag.
„Einem der Jungs fehlt Geld.“
Was dann folgte, war ein Albtraum. Kein offener Diebstahl oder ein Einbruch. Sondern ein Spiel mit Zahlen und Scheinen, das so subtil war, dass man zweimal hinschauen musste, um es überhaupt zu bemerken.
Und mittendrin: eine Mitarbeiterin, die beliebt war, geschätzt und ganz oben auf unserer Vertrauensliste stand.
Wenn sich ein Verdacht in dein Team schleicht
Es war kein klassischer Fall wie man vermuten könnte. Kein leergeräumter Safe, das fehlende Bargeld auf dem Nachttisch oder das verschwundene Portemonnaie, das vorher noch auf dem Tisch lag.
Stattdessen:
Ein 100-DM-Schein wird zu einem Fünfziger. Die Anzahl der Scheine bleibt gleich. Der Gesamtbetrag schrumpft und das perfide daran? Es fällt nicht sofort auf. Erst als der Trainer nachfragte, wurde klar: Das war kein Einzelfall.
Es fehlte immer nur dann Geld, wenn eine bestimmte Person im Dienst war.
Unsere Hausdame.
Top in ihrer Führung und sehr engagiert. Von allen geschätzt und bei allen beliebt. Und dennoch: Die einzige, die täglich Zugang zu allen Zimmern hatte. Wir wollten es nicht glauben. Wir wollten es ihr nicht zutrauen. Aber wir konnten es auch nicht ignorieren.
Am Ende blieb nur eine Entscheidung.
Noch in der Probezeit und ohne Beweise. Dafür mit der Verantwortung dem Haus und unseren Gästen gegenüber. Wir mussten sie gehen lassen.
Was dann geschah, hatte ich so nicht erwartet
Ich informierte das Housekeeping-Team. So ehrlich wie möglich, ohne Details preiszugeben. Ich bat um Vertrauen und wurde eiskalt konfrontiert:
„Wenn sie geht, gehen wir alle.“
Neun kündigungsbereite Zimmerfrauen auf einen Schlag. Es war keine einfache Situation zwischen Integrität und Teamkultur, Loyalität und Führung. Und doch: Ich blieb standhaft.
Denn eines war klar: Erpressung ist keine Verhandlungsbasis.
Konsequenz tut weh – aber sie wirkt
Führung bedeutet nicht, beliebt zu sein. Führung bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Auch dann, wenn es weh tut. Auch dann, wenn du gerade neun Kündigungen riskierst. Und genau das musste ich:
Ruhe bewahren, Haltung zeigen und mich nicht verbiegen lassen.
Im weiteren Gespräch konnte ich das Team wieder abholen. Es wurde klar: Hier ging es nicht um eine einzelne Person, sondern um das große Ganze. Um Vertrauen, um Werte und um das, was unser Hotel ausmacht.
Klartext zum Schluss
Du musst dich nicht schuldig fühlen, wenn du Menschen gehen lässt.
Manche gehen freiwillig. Manche innerlich. Und manche müssen gehen, weil sie Grenzen überschreiten.
Nicht jede Kündigung ist ein Verlust. Manche schützen dein Team und deine Werte.
Konsequentes Handeln braucht Mut, ja. Aber genau dieser Mut macht dich glaubwürdig.
Denn wer Klarheit schafft, schafft Sicherheit. Für alle, die bleiben.
Genau das ist echte Führung.
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Expertin für Hotelmanagement
„Ich begleite Privathoteliers die gerade starten oder bereits gestartet sind – mit praktischem Wissen, Struktur und Klarheit.“
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