Wie ich wurde was ich bin

Mein Weg zur Unternehmerin, Hotelberaterin und zur Revenue Management Coachin

Meine Welt: die Hotellerie & Gastronomie. Sie hat sich seit meiner Ausbildung verändert und die Gäste auch. Ich habe immer die Verbindung gesucht und gefunden. Dabei stand ich mal vor dem Tresen und mal dahinter. Eine gute Erfahrung. Hier erzähle ich euch meinen Weg zur Unternehmerin, Hotelberaterin und Coachin für Revenue Management.

1. Neustadt/Holstein Ostsee 1956, hier bin ich aufgewachsen
. bei meiner Oma. Sie hat mir jeden Wunsch erfüllt. In den lauen Sommerabenden haben meine Freunde und ich uns versteckt – auf dem Friedhof. Wir haben uns verkleidet und auf dem Hof „Vater, Mutter, Kind“ gespielt.

… das bin ich im Park in Neustadt/Holstein Ostsee
… unser selbst gebautes Zelt auf dem Hof in Neustadt/Holstein – vorne links bin ich

Im Kindergarten war ich auch: aber nur einen Tag ! Den Geruch von Linoleum und von meiner Umhängetasche aus Leder in der ein Apfel war, hab ich noch heute in der Nase. Beklemmende Ruhe in allen Räumen. Mir war klar: da geh ich nie wieder hin. Und so kam es auch, dank meiner Oma.

… 1961, meine junge Oma und ich

2. Lübeck 1973, ich hatte meinen Realschulabschluss in der Tasche und wusste nicht was ich werden wollte
Mein Vater war es der sagte: „Geh ins Hotel“! Nach nur einer Bewerbung hatte ich einen Ausbildungsvertrag zum Hotelkaufmann (früher hat man noch nicht übers gendern nachgedacht) in der Tasche. Zwei wundervolle Jahre begannen mit super Kollegen und viel Spaß.

… mein Ausbildungsbetrieb in Lübeck
… in der Mitte bin ich
… bei einem Empfang im Lysia Hotel in Lübeck

3. München 1976, über Umwege von München nach London Vom Sheraton in München ging ich nach London ins Hilton. Eine andere Welt! Ich teilte mir mit meiner Freundin ein Flat: zwei Einzelbetten, ein Kühlschrank, Tisch, 2 Stühle und ein Schrank. Das Bad war eine Treppe tiefer und warmes Wasser gab es nur wenn wir genug Sixpence in den kleinen Automaten geworfen hatten. So funktionierte auch der Kühlschrank. Der Verdienst reichte nicht zum Leben, sehr oft haben wir uns mit kaltem Wasser gewaschen und der Kühlschrank war leer.

… an der Rezeption im Hilton Hotel Bayswater London


4. Lübeck 1978, zurück in Deutschland Der erste Anlauf? mein Ausbildungsbetrieb in Lübeck. Ich wurde sofort als stellvertretende Empfangschefin eingestellt. Dort habe ich meinen „alten Chef“ und meinen zukünftigen Mann wieder getroffen. Ja, wir kannten uns schon. Mein Mann hatte in der Zwischenzeit Staatsempfänge in der La Redoute in Bonn Bad Godesberg ausgerichtet und seinen ersten Stern vom Guide Michelin im Schabbelhaus zu Lübeck bekommen.

… an der Rezeption im Lysia Hotel Lübeck

5. Wülfrath im Bergischen Land 1981, der große Wunsch meines Mannes …..ging in Erfüllung: „Ein eigenes kleines Gourmet Restaurant“. Kurz vor der Eröffnung entpuppte sich der Vermieter als Betrüger. Ein halbes Jahr später als geplant konnten wir den Betrieb übernehmen, allerdings zu schlechten Konditionen. An 6 Tagen die Woche haben wir für Ruhm und Ehre gearbeitet. Ich habe sehr viel über die gehobene Gastronomie in einem Sterne Restaurant gelernt. Außerdem kam ich zu der Erkenntnis, dass ich so nicht weiterleben wollte.

… Restaurant Glocke in Wülfrath Bergisches Land, 1 Stern im Guide Michelin und unter den 100 Besten Restaurants in Deutschland im Ranking von Falstaff

Wülfrath 1984, unsere Tochter kommt zur Welt und ich stelle meinem Mann ein Ultimatum: Dein Restaurant oder wir. 1986 verlassen wir Wülfrath gemeinsam.

… Restaurant Glocke in Wülfrath

6. Königsfeld im Schwarzwald 1986, Pre-Opening des Ferien- und Sporthotels „Fewotel Schwarzwald Treff“ Wir sind maßgeblich an den Vor-Eröffnungsarbeiten beteiligt bis die Anlage im Oktober 1987 eröffnet wurde. Idyllisch gelegen in einem alten Park von 68.000 m2. Wir hatten 124 Zimmer und 320 Betten zu füllen. Ein Café, Restaurant, diverse Tagungs- und Veranstaltungsräume, Tennishalle und -schule, Schwimmbad, Sauna, Dampfbad, Kosmetik, Arztpraxis und Köhnlechner Naturheilpraxis. Zu der Zeit lief die Serie „Schwarzwald Klinik“ mit Klaus Jürgen Wussow und Gaby Dohm. Mein Mann wurde nach kurzer Zeit zum Regionaldirektor Süd einer großen deutschen Hotelkette befördert. Wir haben den Betrieb mit 65 – 70 Mitarbeitern und Auszubildenden 17 Jahre lang erfolgreich geführt.

Königsfeld 1991, unser Sohn kommt zur Welt. Nun ist unsere Familie komplett. 2003 verlassen wir Königsfeld. Ein Pächterwechsel hat für einen Neu-Start gesorgt.

… 1986 – 2003 Fewotel Schwarzwald Treff in Königsfeld im Schwarzwald, in einer Parkanlage mit 68.000 m2

7. Villingen-Schwenningen im Schwarzwald 2003, rein in die Selbständigkeit mit Betriebsberatung für Hotels. Diverse Stationen folgten für mich: Unter anderem die Zusammenarbeit mit einem Software Entwickler für Hotels und Ferienhotels die ganz andere Anforderungen haben. Parallel arbeitete ich mit unserem Objektausstatter, der schon in Königsfeld für uns aktiv war. Wieder eine mega Erfahrung und learning Phase über Deko- und Polsterstoffe, Holzoberflächen, Teppiche, Bodenbeläge, Tapeten, kurz: Einrichtung und Ausstattung für die Hotellerie.

8. Bad Herrenalb im Schwarzwald 2006, Pre-Opening des PflegeHotels „Hotel am Kurpark“ in Bad Herrenalb im Schwarzwald In dem rollstuhlgerechten Vollhotel können pflegebedürftige Gäste mit ihren Angehörigen gemeinsam Urlaub machen. Das Hotel mit 61 Zimmern war zum Teil mit Pflegebetten ausgestattet und in einem Seitentrakt hatte der örtliche Krankenpflegeverein seine Räume für die Tages- und Grundpflege. Bis zur Eröffnung im April 2008 haben wir die Aufgaben von unserem Büro aus gesteuert. Danach habe ich den Betrieb vor Ort bis Ende Dezember 2008 begleitet. Ja, ich muss zugeben, die Vermarktung war eine Herausforderung.

… Hotelzimmer im Hotel am Kurpark in Bad Herrenalb

9. Bad Peterstal-Griesbach im Schwarzwald, Januar 2009, meine Erfahrungen im Pflege Hotel hatten sich rumgesprochen und ich übernehme eine Projektarbeit im Gesundheitshotel „Das Bad Peterstal“ in Bad Peterstal-Griesbach. Pflegebedürftige Gäste und deren Angehörige machen hier gemeinsam Urlaub. 35 Hotelzimmer, ein Restaurant, Café, Dachterrasse, Tagungs- und Gruppenraum, Friseur, und Kosmetik stehen zur Verfügung. Meine Aufgaben bis Dezember 2009: Stärken- und Schwächen Profil, Beratung Vermarktung, Betriebsorganisation und Marketingkonzept

10. Mönchweiler 2009, Umzug von Villingen-Schwenningen nach Mönchweiler und Erweiterung unseres Angebotes mit „Bruning.Der Hoteleinrichter

Von unserem Objektausstatter hatte ich mich inzwischen getrennt und Handelsvertretungen angenommen: Selva (hochwertige italienische Möbel), Aliseo (Badezimmer Accessoires) und eine Vertretung für Bettwäsche und Bettwaren. Auf regelmäßigen Messen in Hamburg (Internorga) und Stuttgart (Intergastra) haben wir ausgestellt und so unsere Kunden kennengelernt und betreut. Die Durchführung von großen und kleinen Projekten haben mich sattelfest gemacht.

11. St.Georgen 2016, Hotelprojekt und Pre Opening Mein Mann bekommt den Beratungsauftrag für ein Neubauprojekt. Schnell war klar, dass ich hier mit einsteigen würde. Pre-Opening …. endlich wieder ein Hotel. Die Eröffnung war Mitte/Ende 2018 geplant für ein Haus mit 51 Zimmern, Restaurant, Bar & Lounge, Café Terrasse und Veranstaltungsräumen. Wir wurden als Betreiber-Ehepaar engagiert und unser Sohn kam als Quereinsteiger dazu. So konnten wir unser Wissen an ihn weitergeben. Ich hatte die Leitung und Verantwortung für die Bereiche Rezeption, Reservierung, Tagungen/Bankette, Housekeeping und war Ausbilderin für die Auszubildenden Hotelfachleute. Im ersten Betriebsjahr hatten wir einen Zufriedenheitsindex von 93% auf 8 Portalen mit 511 Gästebewertungen und die Auszeichung „Restaurant des Monats September 2019 Teinacher Genießer Magazin“

… Hotel Federwerk in St.Georgen im Schwarzwald


12. Mönchweiler im Schwarzwald 2019, aus die Maus Die Eigentümer des Hotels und wir haben uns getrennt und ich fiel ins Loch. Von 250 km/h auf der Überholspur auf 0. Die Gründe für die Trennung sind sicher auf beiden Seiten zu finden.

13. Köln 2019, Fernstudium als Revenue Manager Ich wollte in die Hotellerie zurück und habe ein Fernstudium als Revenue Managerin bei der DHA in Köln gemacht. Danach sind ca. 100 Bewerbungen an Hotels rausgegangen und jedesmal kam eine positive Absage zurück. Wie toll… und wieviel Erfahrung ich doch habe…. und sie wünschen mir alles Gute und viel Glück. Was nicht sein soll kann man nicht erzwingen.


14. Mönchweiler im Schwarzwald 2020, Corona kommt über uns
Es ist sinnlos weitere Bewerbungen zu schreiben. Die Hotellerie & Gastronomie leidet. Ich suche nach Lösungen und buche ein Webinar nach dem anderen. Alles Freebies, also 0€ Angebote und ich erwerbe Halbwissen im Bereich social media. Nichts halbes und nichts ganzes. Mein Plan war ein online shop für Hoteleinrichtung und -ausstattung zu eröffnen aber dazu kam es nicht.

15. Mönchweiler im Schwarzwald 2021, niemals aufgeben!!
Ein Freund und Wegbegleiter, seit 30 Jahren, meldet sich. Er ist inzwischen Geschäftsführer einer Ferienhotel Gruppe. Ich hatte ihm von meinem Studium als Revenue Managerin erzählt. „Kannst Du meine Mitarbeiter und Führungskräfte zu dem Thema schulen“? Ja, das kann ich! Ein Schulungsprogramm wurde erstellt und die Schulungen fanden per Zoom statt, weil Pandemie bedingt die Einreise unter anderem nach Sylt und Frankreich nicht möglich war.

16. Mönchweiler im Schwarzwald 2022, online Kurse Revenue und Bloggen Heute habe ich einen Weg gefunden um mein Wissen, meine Erfahrungen und Geschichten aufzuschreiben. Dieser Blogartikel ist der Anfang. Ihr dürft euch auf Weitere freuen.
Ab Frühjahr 2023 werde ich meinen online Kurs „Revenue Basis-Kurs für Mitarbeiter und Führungskräfte in der Hotellerie“ anbieten. Über den Start informiere ich euch rechtzeitig.

… das bin ich heute und ich freue mich auf eure Kommentare





17 Kommentare

  1. Meine liebe Susanne,
    zuerst einmal: Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Blockartikel, auf den ich mich schon gefreut habe. Nun ist er endlich da, und ich habe ihn mit einem Lächeln, Gänsehaut, und ein kleines bisschen mit Tränen in den Augen, gelesen. Ein Stückchen Weg deiner dieser Reise durfte ich mit dir gemeinsam gehen – diese Zeit hat mich für immer geprägt. Du! mit deiner bewundernswerten und unerschütterlichen Kraft, deiner Zielstrebigkeit Dinge zu verfolgen, anzupacken und das Ziel immer fest im Blick zu haben, machten dich zu meinem großen Vorbild und mich zu deinem größten Fan. Deine Lebensfreude, dein Mut, deine unbändige Leidenschaft auf alles Neue machen dich zu der außergewöhnlichen Frau die du jetzt bist und immer warst. Ich freue mich, weiterhin an deiner Seite diesen Weg mitgehen zu dürfen – wenn auch nur aus der Ferne – aber im Herzen immer gemeinsam.
    Auf deinen neuen Block! Ich freu mich 🖤

    1. Liebe Laila,
      Du wirst immer in meinem Herzen sein und wer weiß: vielleicht kreuzen sich unsere beruflichen Wege noch einmal? Privat bist Du mir immer eine tolle Freundin und Wegbegleiterin
      Susanne 💚

  2. Liebe Susanne, ich habe diesen Blogartikel gelesen, weil ich mich ebenfalls bei Sympatexter angemeldet hatte, aber es u.a. zeitlich nicht geschafft hatte, einzusteigen. Dennoch verfolge ich ihre Aktionen mit bewunderndem Interesse.
    Dein Titelbild für den 1. Bloartikel fand ich so ansprechend und anregend, dass ich mich direkt auf die Suche danach machte! Chapeau!
    Nun weiss ich zwar noch nicht, was ein Revenue-Manager ist, weiß aber einiges über deinen Lebensweg. Vielen Dank für diesen tollen, mutigen Artikel.
    Ähnlich alt, in völlig anderen Bereichen tätig, gibt es doch einige parallele, wenn auch anders ausgeprägte Eckpunkte, was mich berührt.
    Ich wünsche dir weiterhin viel Mut und Energie und von Herzen viel Erfolg für diesen neuen Abschnitt! Evelyn

    1. Liebe Evelyn,
      wie schön, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meinen ersten Artikel zu lesen. Ich freue mich sehr, dass er Dir gefällt. Ich habe lange genug daran rumgedoktert 😉Den Begriff Revenue Manager werde ich in einem separaten Blog noch genau erklären.
      Jetzt möchte ich Dich ermutigen mit dem bloggen anzufangen. Wenn Du erstmal den Faden gefunden hast bringt es richtig Spaß.
      Ganz liebe Grüße
      Susanne 💚

  3. Liebe Frau Bruning,
    mit großem Interesse habe ich Ihren Blog gelesen. Ich kann mich noch gut an meinen Start im Fewotel im August 1999 erinnern und bin dankbar für alles, was ich durch Sie gelernt habe. Besonders gerne denke ich daran zurück, dass ich Sie zur Geburt Ihres Sohnes ins Krankenhaus gefahren und auch wieder mit Ihrem Sohn nach Hause geholt habe. Toll, wie ehrlich Sie Ihren Werdegang beschrieben haben und dass Sie auch in schwierigen Zeiten den Mut nicht verlieren und immer nach vorne schauen.
    Ich wünsche Ihnen alles Gute für die neuen Herausforderungen und freue mich auf die nächsten Artikel.
    Herzliche Grüße
    Dorothea Homann

    1. Liebe Frau Homann,

      ich denke an jedem Geburtstag unseres Sohnes auch an Sie. Transfer zum Krankenhaus und Abholservice obwohl ich ja noch selber fahren wollte 😅
      Ich freue mich sehr, dass Ihnen mein erster Blogbeitrag gefällt und vielen Dank für die lieben Wünsche…. das macht Mut für weitere Beiträge.

      Ganz liebe Grüße
      Susanne Bruning 💚

  4. Liebe Susanne, schön etwas von dir zu lesen und auf diesem Weg zu erfahren wie du/ihr den Weg in das Jahr 2022 gemeistert habt. Ich melde mich noch persönlich bei Euch.Lieben Gruß aus Bayern Sabine

    1. Liebe Sabine,

      ein Stück sind wir diesen Weg ja gemeinsam gegangen und das war auch eine sehr schöne Zeit. Melde dich gerne…. ich freue mich darauf

      Liebe Grüße
      Susanne 💚

  5. Hallo Frau Brunning , ein ganz großes Kompliment , eine ganz tolle Sache die Sie jetzt machen , und toll daß Sie sich nie unterkriegen ließen. Viel Erfolg wünscht Ihnen
    Susanne Storz

  6. Hallo Frau Bruning!
    Ein sehr interessanter Blog, es macht Spaß diesen zu lesen!
    Beruflich ein bestimmt wahnsinniger, aufregender Weg!
    Schön, wenn man sich verwirklichen kann und mit Freude zurück blicken kann, so habe zumindest ich den Eindruck.
    Was ich wurde was ich bin, sehr gut!
    Aber ich vermute mal, bei so einen Werdegang ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht!
    Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg!
    Wir kennen uns nicht persönlich, aber fragen sie Burkhard! 😊

    1. Lieber Aribert,

      stimmt, persönlich sind wir uns nie begegnet aber dein Name ist häufig gefallen. Ich hoffe das „DU“ ist OK? Ich denke die Verbindung zur Familie erlaubt es. Vielen Dank für die guten Wünsche und für das Kompliment. Es motiviert den nächsten Blogartikel zu schreiben.

      Ganz liebe Grüße
      Susanne 💚

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