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Wie ich wurde was ich bin

1. Neustadt/Holstein Ostsee, hier bin ich aufgewachsen

... bei meiner Oma. Sie hat mir jeden Wunsch erfüllt. In den lauen Sommerabenden haben meine Freunde und ich uns versteckt – auf dem Friedhof. Wir haben uns verkleidet und auf dem Hof „Vater, Mutter, Kind“ gespielt.

Unser selbst gebautes Zelt auf dem Hof. Vorne links bin ich.

Im Kindergarten war ich auch: aber nur einen Tag! Den Geruch von Linoleum und von meiner Umhängetasche aus Leder in der ein Apfel war, hab ich noch heute in der Nase. Beklemmende Ruhe in allen Räumen. Mir war klar: da geh ich nie wieder hin. Und so kam es auch, dank meiner Oma.

Meine junge Oma und ich

2. Lübeck, ich hatte meinen Realschulabschluss in der Tasche und wusste nicht was ich werden wollte

Mein Vater war es der sagte: „Geh ins Hotel“! Nach nur einer Bewerbung hatte ich einen Ausbildungsvertrag zum Hotelkaufmann (früher hat man noch nicht übers gendern nachgedacht) in der Tasche. Zwei wundervolle Jahre begannen mit super Kollegen und viel Spaß.

3. Über Umwege von München nach London

Vom Sheraton in München ging ich nach London ins Hilton. Eine andere Welt! Ich teilte mir mit meiner Freundin ein Flat: zwei Einzelbetten, ein Kühlschrank, Tisch, 2 Stühle und ein Schrank. Das Bad war eine Treppe tiefer und warmes Wasser gab es nur, wenn wir genug Sixpence in den kleinen Automaten geworfen hatten. So funktionierte auch der Kühlschrank. Der Verdienst reichte nicht zum Leben, sehr oft haben wir uns mit kaltem Wasser gewaschen und der Kühlschrank war leer.

…. an der Rezeption im Hilton Hotel London / UK

4. Lübeck, nach 2 Jahren in England wieder zurück in Deutschland

Der erste Anlauf? Mein Ausbildungsbetrieb in Lübeck. Ich wurde als stellvertretende Empfangschefin eingestellt. Dort habe ich meinen „alten Chef“ und meinen zukünftigen Mann wieder getroffen. Ja, wir kannten uns schon. Mein Mann hatte in der Zwischenzeit Staatsempfänge in der La Redoute in Bonn Bad Godesberg ausgerichtet und seinen ersten Stern vom Guide Michelin im Schabbelhaus zu Lübeck bekommen.

5. Wülfrath im Bergischen Land, der große Wunsch meines Mannes … ging in Erfüllung:

„Ein eigenes kleines Gourmet Restaurant“
Kurz vor der Eröffnung entpuppte sich der Vermieter als Betrüger. Ein halbes Jahr später als geplant konnten wir den Betrieb übernehmen, allerdings zu schlechten Konditionen. An 6 Tagen die Woche haben wir für Ruhm und Ehre gearbeitet. Ich habe sehr viel über die gehobene Gastronomie in einem Sterne Restaurant gelernt. Außerdem kam ich zu der Erkenntnis, dass ich so nicht weiterleben wollte.

Wülfrath 1984, unsere Tochter kommt zur Welt und ich stelle meinem Mann ein Ultimatum: Dein Restaurant oder wir. 1986 verlassen wir Wülfrath gemeinsam.

6. Königsfeld im Schwarzwald 1986, Pre-Opening des Ferien- und Sporthotels „Fewotel Schwarzwald Treff“

Wir sind maßgeblich an den Vor-Eröffnungsarbeiten beteiligt bis die Anlage im Oktober 1987 eröffnet wurde. Idyllisch gelegen in einem alten Park von 68.000 m2. Wir hatten 145 Zimmer und 320 Betten zu füllen. Ein Café, Restaurant, diverse Tagungs- und Veranstaltungsräume, Tennishalle und -schule, Schwimmbad, Sauna, Dampfbad, Kosmetik, Arztpraxis und Köhnlechner Naturheilpraxis. Zu der Zeit lief die Serie „Schwarzwald Klinik“ mit Klaus Jürgen Wussow und Gaby Dohm. Mein Mann wurde nach kurzer Zeit zum Regionaldirektor Süd einer großen deutschen Hotelkette befördert. Wir haben den Betrieb mit 65 – 70 Mitarbeitern und Auszubildenden 17 Jahre lang erfolgreich geführt.

Königsfeld 1991, unser Sohn kommt zur Welt. Nun ist unsere Familie komplett. 2003 verlassen wir Königsfeld. Ein Pächterwechsel hat für einen Neu-Start gesorgt.

7. Villingen-Schwenningen im Schwarzwald 2003, rein in die Selbständigkeit mit Betriebsberatung für Hotels.

Diverse Stationen folgten für mich: Unter anderem die Zusammenarbeit mit einem Software Entwickler für Hotels und Ferienhotels die ganz andere Anforderungen haben als Stadthotels. Parallel arbeitete ich mit unserem Objektausstatter, der schon in Königsfeld für uns aktiv war. Wieder eine mega Erfahrung und learning Phase über Deko- und Polsterstoffe, Holzoberflächen, Teppiche, Bodenbeläge, Tapeten, kurz: Einrichtung und Ausstattung für die Hotellerie.

8. Bad Herrenalb im Schwarzwald 2006, Pre-Opening des PflegeHotels „Hotel am Kurpark“ in Bad Herrenalb im Schwarzwald

In dem rollstuhlgerechten Vollhotel können pflegebedürftige Gäste mit ihren Angehörigen gemeinsam Urlaub machen. Das Hotel mit 61 Zimmern war zum Teil mit Pflegebetten ausgestattet und in einem Seitentrakt hatte der örtliche Krankenpflegeverein seine Räume für die Tages- und Grundpflege. Bis zur Eröffnung im April 2008 haben wir die Aufgaben von unserem Büro aus gesteuert. Danach habe ich den Betrieb vor Ort bis Ende Dezember 2008 begleitet. Ja, ich muss zugeben, die Vermarktung war eine Herausforderung.

9. Bad Peterstal-Griesbach im Schwarzwald, Januar 2009, meine Erfahrungen im Pflege Hotel hatten sich rumgesprochen

und ich übernehme eine Projektarbeit im Gesundheitshotel „Das Bad Peterstal“ in Bad Peterstal-Griesbach. Pflegebedürftige Gäste und deren Angehörige machen hier gemeinsam Urlaub. 35 Hotelzimmer, ein Restaurant, Café, Dachterrasse, Tagungs- und Gruppenraum, Friseur, und Kosmetik stehen zur Verfügung. Meine Aufgaben bis Dezember 2009: Stärken- und Schwächen Profil, Beratung Vermarktung, Betriebsorganisation und Marketingkonzept.

10. Mönchweiler im Schwarzwald 2009, Umzug von Villingen-Schwenningen nach Mönchweiler und Erweiterung unseres Angebotes mit „Bruning.Der Hoteleinrichter

Von unserem Objektausstatter hatte ich mich inzwischen getrennt und Handelsvertretungen angenommen: Selva (hochwertige italienische Möbel), Aliseo (Badezimmer Accessoires) und eine Vertretung für Bettwäsche und Bettwaren. Auf regelmäßigen Messen in Hamburg (Internorga) und Stuttgart (Intergastra) haben wir ausgestellt und so unsere Kunden kennengelernt und betreut. Die Durchführung von großen und kleinen Projekten haben mich sattelfest gemacht.

11. St.Georgen im Schwarzwald 2016, Hotelprojekt und Pre Opening

Mein Mann bekommt den Beratungsauftrag für ein Neubauprojekt. Schnell war klar, dass ich hier mit einsteigen würde. Pre-Opening …. endlich wieder ein Hotel. Die Eröffnung war Mitte/Ende 2018 geplant für ein Haus mit 51 Zimmern, Restaurant, Bar & Lounge, Café Terrasse und Veranstaltungsräumen. Wir wurden als Betreiber-Ehepaar engagiert und unser Sohn kam als Quereinsteiger dazu. So konnten wir unser Wissen an ihn weitergeben. Ich hatte die Leitung und Verantwortung für die Bereiche Rezeption, Reservierung, Tagungen/Bankette, Housekeeping und war Ausbilderin für die Auszubildenden Hotelfachleute. Im ersten Betriebsjahr hatten wir einen Zufriedenheitsindex von 93% auf 8 Portalen mit 511 Gästebewertungen und die Auszeichung „Restaurant des Monats September 2019 Teinacher Genießer Magazin“.

12. Mönchweiler im Schwarzwald 2019, aus die Maus

Die Eigentümer des Hotels und wir haben uns getrennt und ich fiel ins Loch. Von 250 km/h auf der Überholspur auf 0. Die Gründe für die Trennung sind sicher auf beiden Seiten zu finden.

13. Köln 2019, Fernstudium als Revenue Manager (Ertrags-Management in der Hotellerie)

Ich wollte in die Hotellerie zurück und habe ein Fernstudium als Revenue Managerin bei der DHA in Köln gemacht. Im Revenue Management geht es unter anderem um verkaufen nach Angebot und Nachfrage in der Hotellerie. Danach sind ca. 100 Bewerbungen an Hotels rausgegangen und jedesmal kam eine positiv formulierte Absage zurück. Wie toll… und wieviel Erfahrung ich doch habe…. und sie wünschen mir alles Gute und viel Glück. Was nicht sein soll kann man nicht erzwingen.

14. Mönchweiler im Schwarzwald 2020, Corona kommt über uns

Es ist sinnlos weitere Bewerbungen zu schreiben. Die Hotellerie & Gastronomie leidet. Ich suche nach Lösungen und buche ein Webinar nach dem anderen. Alles Freebies, also 0€ Angebote und ich erwerbe Halbwissen im Bereich social Media. Nichts halbes und nichts ganzes. Mein Plan war ein Online Shop für Hoteleinrichtung und -ausstattung zu eröffnen, aber dazu kam es nicht.

15. Mönchweiler im Schwarzwald 2021, niemals aufgeben!! Nie nie nie nie nie…

Ein Freund und Wegbegleiter, seit 30 Jahren, meldet sich. Er ist inzwischen Geschäftsführer einer Ferienhotel Gruppe. Ich hatte ihm von meinem Studium als Revenue Managerin erzählt. „Kannst Du meine Mitarbeiter und Führungskräfte zu dem Thema schulen“? Ja, das kann ich! Ein Schulungsprogramm wurde erstellt und die Schulungen fanden per Zoom statt, weil Pandemie bedingt die Einreise unter anderem nach Sylt und Frankreich nicht möglich war.

16. Mönchweiler im Schwarzwald 2022-2024, lernen lernen lernen.

  • Wie man ein 0-Euro Angebot erstellt.
  • Wie man mit dem iPhone gute Fotos macht und was dabei zu beachten ist.
  • Wie man per Zoom Video Konferenzen abhält.
  • Wie man mit Canva Präsentationen erstellt.
  • Wie man mit Fotos Stories erzählt und zur Marke wird.
  • Was Storytelling und E-Mail-Marketing bedeuten.
  • Wie man Webinare erstellt und professionelle online Kurse.

Es sind umfangreiche Themen und mir war klar, dass ich ohne Hilfe nicht weit komme. So wurde ich im September 2022 Gründungsmitglied des VSP Clubs und traf auf Unternehmerinnen in unterschiedlichen Branchen und mit unterschiedlichen Herausforderungen. Ohne meinen Coach Kerstin Sönnichsen und ohne diese Community wäre ich heute nicht da, wo ich bin.

17. Mönchweiler im Schwarzwald 2025

Im Januar 2025 ging meine neue Homepage unter meinem Namen Susanne Bruning endlich online. Viel zu lange habe ich versucht, die Seiten allein zu gestalten und mit Inhalten zu füllen. Das war frustrierend und das Ergebnis eine einzige Katastrophe. Schließlich habe ich mir Unterstützung gesucht und in Sabine Läpple gefunden. Jetzt passen die Puzzleteile zusammen und ich erfülle mir einen lang ersehnten Wunsch: Ich schreibe ein Buch!

18. Ich schreibe ein Buch

Im Dezember 2024 bin ich auf meine Buch Mentorin Svenja Hirsch aufmerksam geworden und habe mich in ihren Kurs eingetragen. Wenn ich überzeugt bin, treffe ich schnelle Entscheidungen. Im Moment stecke ich noch in der Rohfassung. Es wird ein Sachbuch für Hoteliers, die gerade starten oder bereits gestartet sind. Es ist praxisbezogen und vermittelt das Wissen von mir und meinem Mann aus über einem Vierteljahrhundert in der Hotellerie & Gastronomie. Zur Frankfurter Buchmesse im Oktober 2025 wird es veröffentlicht und danach geht diese Story weiter.


Bleib gesund, hab Spaß und lass dir nicht die Butter vom Brot nehmen!

Ich wünsche dir Glück und viel Erfolg!

Susanne




Hier bloggt

Susanne Bruning

Expertin für Hotelmanagement

„Ich begleite Privathoteliers die gerade starten oder bereits gestartet sind – mit praktischem Wissen, Struktur und Klarheit.“

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